Schützengesellschaft Börnste e. V.  1751

Museum

Die Protokollbücher / Buch 2

 

1985
Seite 174 - 181

 

Generalversammlung 1985

Am 5. Januar fanden sich die Börnster - übrigens zum 25. Mal - zur Jahreshauptversammlung im Hause Waldfrieden ein. Josef Lücke konnte eine im Vergleich zu den Vorjahren starke Mannschaft begrüßen. Ein besonderes Wort des Grußes verbunden mit dem Dank für die lebendige Regentschaft galt unserem Königspaar Sieghard Möller und Agnes Brambrink. In Stille verharrend gedachten die Versammelten den Verstorbenen und Gefallenen. Nach einem kurzen Rückblick der vergangenen Aktivitäten im Vereinsleben wurde der Kassenbericht verlesen und die Kasse von den zuvor gewählten Kassenprüfern Heinz Brambrink und Ludwig Weiling geprüft. Ungereimtheiten konnten nicht festgestellt werden. Das verlesene Jahresprotokoll fand nicht nur offene Ohren, sondern auch die Zustimmung der Anwesenden. So konnte dem Vorstand auf Antrag der bereits genannten Personen Entlastung erteilt werden. Stimmenberechtigt waren 64 Personen. In Punkto Vorstandswahlen sprachen sich die Versammelten für eine Wiederwahl der ausscheidenden Mitglieder Heinz Lewe und Heinz Potthoff aus. Die Abstimmung per Handzeichen war eindeutig. Beide nahmen die Wahl an. Als Fahnenoffiziere fungieren im kommenden Jahr Viktor Weiling, Bernhard Gövert, Franz-Josef Schürhoff und Andreas Feldmann. Das Kommando bei den Jungschützen verbleibt wie in den Vorjahren bei Hubert Sträter.

Einigkeit bestand bei den Versammelten darüber, daß auch 1985 ein Schützenfest gefeiert werden soll. Beitrag, Eintritt und Schussgeld betragen, wie gehabt, jeweils 5,00 DM. Mit der Abwicklung der weiteren Geschäfte, insbesondere den noch zu führenden Verhandlungen mit Festwirt Anton Wiemann, beauftragten die Vereinsmitglieder den Vorstand.

Breiten Raum nahm nun die auf Antrag der Schützenbrüder ins Auge gefasste Satzungsänderung ein. Ein Arbeitspapier, daß als Extrakt der zum Teil mit sehr viel Engagement geführten Diskussionen im Vorstand und darüber hinaus gesehen werden muß, wurde verlesen. Es kam auch hier wie erwartet, insbesondere zu den Punkten Mitgliedschaft und Königswürde, zu lebhaften Gesprächen. Erst nach klärenden Erläuterungen wurde die Satzungsänderung jedoch mit überwiegender (62) Mehrheit - es gab nur zwei Enthaltungen - verabschiedet. Um den Bekanntheitsgrad der neuen Satzung zu steigern, soll sie im kommenden Jahr an der Vogelstange in Zusammenhang verlesen werden. Nur so kann nach Meinung der Schützenbrüder gewährleistet werden, daß diese ebenfalls sehr wichtigen Grundlagen für das Vereinsleben auch Mitgliedern nahegebracht werden, die bei der Generalversammlung nicht anwesend waren. Die in den Vorjahren bereits angesprochene Notwendigkeit einer freundlichen Renovierung des Ehrenmals soll in 1985 durchgeführt werden. Entsprechende Aufträge sind vom Vorstand zu vergeben.

Freibier und Erntedankfest, zwei weitere Eckpunkte im jährlichen Vereinsleben, werden wie in den Vorjahren durchgeführt. Willi Wieschhörster stellt hierzu einmal mehr freundlicherweise seine "Festhalle" zur Verfügung. Paul Mühlenbäumer, der 25 Jahre in ununterbrochener Folge dem Vorstand angehörte, wurde auf Antrag der Versammelten zum Ehrenmitglied ernannt. Ihm galt ein besonderes Dankeswort des Vorsitzenden für seine stille, aber auch stets mit Besonnenheit ausgeführte Arbeit im Vorstand.

Als letzter Punkt der langen Liste wurde das Fußballturnier, daß 1985 unter der Börnster Regie ausgetragen werden soll, angesprochen. Wie schon vor Jahren erklärten sich auch jetzt viele Börnster bereit, bei dieser Gastgeberrolle aktiv mitzuarbeiten. Nach getaner Arbeit und einigen Bieren vom Königspaar und dem Festwirt schloss Josef Lücke mit den besten Wünschen für 1985 die Versammlung und leitete zum anschließenden Winterfest über. Hierzu begrüßte er insbesondere die seit einigen Jahren auf Börnster Festen aktive Kapelle Drees. Mit ihrer flotten Gangart in Sachen Musik konnten auch die sehr schwer in Bewegung zu setzenden Börnster in Trapp gebracht werden. Die sicherlich notwendige Nachbereitung mancher Knackpunkte aus der zuvor abgehaltenen Versammlung konnte somit sicherlich nicht zuletzt auch im Interesse der Damen in Grenzen gehalten werden. Alles in allem war das Winterfest vielen Unkenrufen aus der Vergangenheit zum Trotz nicht nur sehr gemütlich, sondern auch von der Anzahl der Teilnehmer auf dem aufsteigenden Ast.

 

Schützenfest 1985

Am 11. Mai war es wieder soweit. Beginnend mit der traditionellen Messe in St. Viktor starteten die Börnster ihr Schützenfest. Begleitet wurden sie und selbstverständlich ihre Gäste von einer Musikgruppe der Stadtkapelle Dülmen. Für das mehr leibliche Wohl - flüssiges Brot, es soll auch festes geben - sorgte auch in diesem Jahr die Besatzung eines Imbisswagens, allerdings auch zu festlichen Preisen. Nichtsdestotrotz ging es aus der Sicht eines Feiernden gleich am ersten Tag "in die Vollen".  Es ist daher wohl nicht anzunehmen, daß ausschließlich der Beschreiber erst weit nach Mitternacht wieder in den heimischen vier Wänden landete. 

Nach einer kurzen Erholungspause die für manchen sehr knapp bemessen sein mag, trafen sich die Schützen am Sonntag um 13.00 Uhr zum Königsschießen. Entsprechend dem Beschluss der Generalversammlung wurde die neue gültige Satzung des Vereins verlesen. Anschließend konnte Heinz Potthoff, der in diesem Jahr stellvertretend die Aufgaben von Franz Wilde übernahm, die angetretene Kompanie zum Vogelschießen bzw. an die Theke entlassen. Wie gewohnt machen sich vor allem die Jungschützen gleich ans Werk. Schon nach kurzer Zeit sah der einst so stattliche Vogel doch arg gerupft aus. Zepter, Krone und Flügel waren schnell vergeben. Erst als die Donnerbüchse den weiteren Gang der Dinge bestimmte, kam auch der Eifer der Jungschützen ins Stocken. Man brauchte wahrlich um einen überhitzten Flintenkopf keine Angst haben. Erst nach einigen entsprechenden Aktivitäten an der Theke gelang es anschließend Andreas Feldmann, den kümmerlichen Rest des ehemals stattlichen Vogels von der Stange zu holen. Nach kurzer Besprechung mit dem Vorstand erkor er Marlies Göckener zu seiner Mitregentin.

Mit einem frischen und inzwischen gestärkten Königspaar gingen die Börnster dann in die zweite Runde. Tanzfläche und Theke waren auch am zweiten Abend nahezu ausgebucht. Das Training der vergangenen Nacht tat dem Verlauf des Abends keinen Abbruch. Die Stimmung war ohne Frage ausgezeichnet. Der Abend fand schließlich seinen Abschluss bei einem sogenannten Eierbacken im Hause des Königs, an den Nachbarn, Freunde und Bekannte des Königspaares teilnahmen.

Um 14.30 Uhr am Montagnachmittag ging es dann schon weiter mit dem Antreten sowie dem Marsch zum Ehrenmal. Die Gedenkrede hielt in diesem Jahr Herr Schenk, Beigeordneter der Stadt Dülmen. Nach dem Rückmarsch zu Zelt fand der Nachmittag bei Kaffee und Kuchen seinen Fortgang. Die Losverkäufer - Fahnenoffiziere und Jungschützen - konnten über Absatz nicht klagen. Die ausgegebenen Biermarken ließen die Börnster Schützenbrüder schnell in die gewohnte Haltung an der Theke zurückfinden. Mit dem Festball am Montagabend, der erst in den frühen Morgenstunden des Dienstags endete, fand das Schützenfest 1985 seinen Abschluss. Es war, obwohl ein Festwirt nur schwer zufrieden zu stellen ist, sicher nicht nur aus unserer Sicht ein gelungenes Fest, oder wie man neudeutsch sagt, eine runde Sache.

 

Fußballturnier

Unter der Regie der Börnster Schützen fand im Sommer 1985 ein Fußballturnier zwischen den umliegenden Schützenvereinen statt. An dieser Veranstaltung nahmen außerdem eine Mannschaft der Landjugendbewegung sowie der KJG St. Josef teil. Trotz nicht gerade berauschender Witterung fanden Bier, Würstchen, Erbsensuppe sowie Kaffee und Kuchen reißenden Absatz bei Zuschauern und Spielern. Trotz Stärkung und Heimvorteil war es den Spielern des FCB leider nicht vergönnt, den ersten Platz zu belegen. Sie mussten sich schließlich mit Platz 3 begnügen. Es bleibt zu hoffen, daß die Fußballwelt in 1986 etwas rosiger aussieht.

 

Sontige Veranstaltungen des Jahres

Das diesjährige Königsbier / Freibier und auch das Erntefest waren gut besucht. Dieser erfreuliche Trend steht zweifellos auch in Zusammenhang mit der Leistung der engagierten Kapellen. Der vom Schützenverein im Hause Waldfrieden durchgeführte Seniorennachmittag, der mit plattdeutschen Beiträgen gespickt war, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Zitat eines Teilnehmer: "Hier trifft man Leute, die man ansonsten monatelang nicht zu sehen bekommt."

 

Weiteres aus dem Vereinsleben

Im Frühjahr diesen Jahres mussten umfangreiche Arbeiten am Kriegerdenkmal ausgeführt werden. Alle Mitglieder des Vorstandes und freiwillige Helfer führten Regie beim diesjährigen Fußballturnier der Vereine. Sie trafen sich nach getaner Arbeit später zu einem gemütlichen Abend im Börnster Brook bei Familie Lücke. Der untere Bereich des Schützenplatzes musste im Spätsommer diesen Jahres einmal mehr vom Unkraut befreit werden. Der Vorstand traf sich zwecks Vorbereitung der Renovierungsmaßnahmen am Kriegerehrenmal, des Schützenfestes, des Erntefestes usw. zu verschiedenen Sitzungen. Manche Themen wurden hier leidenschaftlich - nicht nur Bierpreise - diskutiert. Am Ende einer solchen Diskussion stand jedoch immer eine gemeinsam zu tragende und auch getragene Entscheidung.

 

 

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