Generalversammlung 1960
Am 14.2.1960 wurde die ordentliche Mitgliederversammlung des Schützenvereins Börnste gehalten. Um 14.30 Uhr eröffnete der Vorsitzende Herr Franz Brambrink die Versammlung. Er konnte eine beachtliche Zahl Schützenbrüder begrüßen. Besonders begrüßte er das Ehrenmitglied des Vereins sowie seine Majestät August Potthoff. Zunächst gedachte die Versammlung der Gefallenen und Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Des weiteren hielt der Vorsitzende eine kurzen Rückblick auf das Vereinsleben des verflossenen Jahres. Er hob den guten Verlauf des Schützenfestes hervor und dankte dem Gastgeber für seine Mühe und Arbeit durch die er einen guten Teil zum Gelingen des Schützenfestes beigetragen hätte. Die Versammlung hörte anschließend den Jahres- und Kassenbericht. Die Kassenprüfung wurde von den Herren Bernhard Berning und Josef Weiling vorgenommen die hierzu von der Versammlung vorgeschlagen wurden. Nach eingehender Prüfung wurde festgestellt, daß die Kasse ordnungsgemäß geführt worden war und es wurde auf Antrag von Herrn Heinrich Höyng dem Schriftführer Entlastung erteilt. Als nächstes stand die Feier eines Schützenfestes 1960 an. Grundsätzlich wurde die Feier eines Festes bejaht. Als vorgesehener Termin wurde vom Schützenkönig der 22. und 23. Mai genannt womit man auch allgemein einverstanden war. Die näheren Vorbereitungen zum Fest sollen dem Vorstand und dem Schützenkönig überlassen werden.
Als nächster Punkt der Tagesordnung stand die Vorstandswahl an. Satzungsgemäß schieden aus dem Vorstand die Herren Josef Geilmann und Willi Feldmann aus. Es wurde Wiederwahl vorgeschlagen. So wurden beite Vorstandsmitglieder von der Versammlung einstimmig wiedergewählt. Die Gewählten nahmen auf Befragen die Wahl an. Bei den Fahnenoffizieren wurde eine Ersatzwahl notwendig, da Herr Wilde infolge Heirat sein Amt niederlegte. Das bewegte auch Schürhoff und Sommer zum Rücktritt und somit wurden drei neue Fahnenoffiziere gewählt: die Herren Hannes Ahrens, Bruno Brambrink (Kampmöller) und Hermann Halleck.
Unter dem Punkt Verschiedenes kam das Einbringen des Schützenkönigs zur Sprache. Es wurde Klage geführt, daß das Gefolge des Königs zu groß wird und es dem jeweiligen Könige nicht mehr zugemutet werden kann, alle zu bewirten. Es soll ihm in Zukunft überlassen werden, wen er einläd um Einbringen und daß er zu gegebener Stunde unauffällig verschwinden kann. Nachdem noch einige Tagesfragen besprochen wurden, schloss gegen 17.00 Uhr der Vorsitzende die Versammlung.
Vorstandsversammlung
Am 7. Mai fand im Hause seiner Majestät Potthoff die Besprechung zur Vorbereitung des Schützenfestes statt. Die Familie Potthoff hatte zunächst für eine gute Stärkung gesorgt so das die Vorstandsmitglieder gestärkt an die Arbeit gehen konnten. Was als Hauptproblem zunächst anstand war an welcher Stelle wird gefeiert. Da Herr Potthoff reichlich direkt an der Hauptverkehrsstraße wohnt und nicht allzu viel Platz zur Verfügung hatte, hat er Rücksprache mit Herrn Hörsting genommen, der ihm in liebenswürdiger Weise ein Grundstück zur Verfügung stellte, worauf das Festzelt errichtet und das Fest gehalten werden kann. Der Festwirt Herr Wiemann, der auch anwesend war, war damit einverstanden, daß an der vorgenannten Stelle das Fest steigt. Der Verlauf des Festes wird derr gleiche sein wie in den Vorjahren. Am Morgen des ersten Festtages wird ein Hochamt in der St. Viktorkirche zu Dülmen für die Gefallenen und Verstorbenen gelesen. Um 13.00 Uhr Antreten und Abmarsch zur Vogelstange / Vogelschuss. Nach Ermittlung des Königs Rückmarsch zum Festzelt. Dort eröffnet der Königstanz den Festball. Der zweite Schützenfesttag beginnt mit der bekannten Gefallenenehrung. Es schließt sich eine Kinderbelustigung und Verlosung an. Zum Einkauf der Verlosungsgegenstände sollen die Geschäfte Mesem, Burgholz, Homann, Strätker, Friens Dülmen und Hüppe, Kranz in Merfeld aufgesucht werden. Am Abend abermals Festball. Den Vorverkauf der Eintrittskarten übernimmt wieder der Vorstand. Nachdem man ein klein wenig dem Brandwein zugesprochen hatte verabschiedete sich der Vorstand von der Familie Potthoff.
Schützenfest 1960
Am 22. und 23. Mai wurde wie vorgesehen da Schützenfest gefeiert. Der erste Tage wurde eingeleitet mit einem Hochamt welches in der St. Viktorkirche für die Gefallenen und Verstorbenen gelesen wurde. Die Schützenbrüder besuchten dieses Hochamt recht zahlreich. Um 13.00 Uhr sammelten sich die Schützenbrüder am Festzelt zum Antreten und Abmarsch zur Vogelstange. Dort begann frisch und frei das Vogelschießen. Das herrliche Wetter, daß an dem Tage herrschte, lockte viele Börnster aber besonders auch viele auswärtige Gäste an. Es herrschte reges Treiben an der Vogelstange. Auch die Schützenbrüder waren bei guter Laune und setzten dem Vogel mächtig zu. Nachdem man ihm ein paar empfindliche Wunden beigebracht hatte, gelang es dem Fahnenoffizier Hannes Ahrens den Vogel aus prächtiger Höhe zu holen. Er errang somit die Königswürde. Zur Mitregentin erkor er sich Fräulein Annette Sträter. Nachdemdie Königin eingetroffen war wurde das neue Königspaar feierlich proklamiert. Der Schützenzug zog anschließend zurück zum Festzelt. Dort gab der Königstanz den Auftakt zum Festball.
Der zweite Schützenfesttag
Die Schützenbrüder traten um 14.00 uhr am Festzelt an zur Gefallenenehrung. Von hieraus zogen sie unter Begleitung der Kapelle Fischer hinaus zum Kriegerehrenmal. Dort angekommen legte Herr Lehrer Ridder zu Ehren der Gefallenen der Bauerschaft einen Kranz nieder. Währenddessen spielte die Kapelle Fischer das Lied vom guten Kameraden. In der anschließenden Gedenkrede des Herrn Lehrer Ridder würdigte er den mutigen Einsatz und die Opferbereitschaft derr Gefallenen für unser Volk und ihre Heimat. Nachdem ein "Vater unser" für die Gefallenen gesprochen wurden war zogen die Schützenbrüder zurück zu Festzelt. Ihnen gefolgt waren die Schulkinder, die nun am Festzelt schöne Spiele und Volkstänze zeigten die Lehrerin Fräulein Beyer mit ihnen eingeübt hatte. Unter den Zuschauern sah man auch den Landdechanten Herrn Dechant Wierling und Herrn Vikar Tewes, die ihr Wohlgefallen am Spiel der Kinder bekundeten. Dem Spiel der Kinder folgte die traditionelle Verlosung. Es kamen wie in jedem Jahr sehr nette Sachen zum Vorschein so daß es für den Vorstand keine Schwierigkeit war die Lose los zu werden. Als die Verlosung zu Ende war begann der gemütliche Kaffeeklatsch der Frauen. Auch hierbei herrschte Hochstimmung so daß man von einer sehr lebhaften und frohen Nachmittagsveranstaltung sprechen konnte. Gegen 18.00 Uhr gingen die Kinder heimwärts und es begann bald darauf wieder der Festball. Als um 24.00 Uhr die Fahne eingeholt wurde ging das sehr nett und schön verlaufene Börnster Schützenfest so langsam dem Ende zu.
Man kann abschließend noch sagen, daß das vergangene Schützenfest das erste war, was auf freiem Feld gefeiert wurde. Es war den vorhergehenden ebenbürtig. Wir haben gesehen, daß sich auch so Schützenfest feiern lässt und jedem somit die Gelegenheit gegeben ist, das Schützenfest zu halten, auch wenn er nicht über größere Räumlichkeiten verfügt.
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