Schützenfest 1980
Nach der ersten für die Bauerschaft Börnste abgehaltenen Festmesse um 18.30 Uhr in der Viktor-Kirche, an der Vorstand, Fahnenoffiziere und nicht zuletzt zahlreiche Mitbürger der Gemeinde teilnahmen, trafen sich am Abend die Börnster zum ersten "Satz" des diesjährigen Festes. Die abendliche Veranstaltung war relativ gut besucht. Das Bilderbuchwetter tat hierzu ein übriges.
Aufgrund des ausgefallenen Frühschoppens konnte Franz Wilde am Sonntagnachmittag dem Königspaar eine wohl 70 Mann zählende, sichtlich erholte, Kompanie melden. Selbst an die 20 Jungschützen waren angetreten. Der Nachmittag bei sonniger Witterung lockte gegenüber den Vorjahren deutlich mehr Schaulustige an. An Bewerbern auf die Königswürde war kein Mangel. Dies gilt insbesondere für die Jungschützen. Sie hatten offenbar den wenigsten Respekt vor dem von Ewald Berning gefertigten Vogel. Dennoch war es Heinz Krunke, der allen mit einem gezielten Schuß zeigte, wie so ein Ding "von der Stange" zu holen ist; unter dem Jubel der Anwesenden wurde er über den Schützenplatz getragen. Zur Mitregentin erkor er Frau Margret Knepper. Nach längerer Wartezeit, die an geeigneter Stelle von den anwesenden Schützenbrüdern genutzt wurde, konnte das Königspaar 80/81 proklamiert werden. Der abendliche Festball, der anfangs unter Startschwierigkeiten litt, nahm in den späteren Stunden einen heiteren und stimmungsvollen Verlauf. Diese Feststimmung hatte sicherlich nicht nur Gültigkeit für die Feiernden, sie dürfte auch auf den Festwirt übertragbar sein.
Montag, der dritte Tag für die Aktiven, begann mit dem Antreten um 14.30 Uhr im Festzelt. Es wurde anschließend ein Kranz zum Gedenken an die Gefallenen und Verstorbenen der Bauerschaft am Ehrenmal niedergelegt. Die Gedenkrede hielt in diesem Jahr der erste Beigeordnete der Stadt Dülmen, Herr Schenk.
Die anschließende Kaffeerunde der Frauen war, wie in den Vorjahren, sichtlich gut besucht. Es herrschte auch in diesem Jahr kein Mangel an Gästen. Trotz Preisanhebung wurden auch in diesem Jahr, nicht zuletzt aufgrund der guten Gewinnchancen, die vorhandenen Lose zügig abgesetzt. Die Börnster Kinder ließen sich Kuchen und Sprudel nicht entgehen.
Der Abend bot nochmals den Unverdrossenen Gelegenheit zu einem, im Nachhinein als gemütlich zu bezeichnenden, Zusammensein. So ging auch das Schützenfest 1980 in harmonischem Rahmen zu Ende.
Die weiteren Veranstaltungen des Jahres
Im weiteren Jahresreigen feierten die Börnser das Erntedankfest. Vorausgegangen war schon das sogenannte Freibier. Auch an dem jährlich stattfindenden Kaiserschießen nahm eine Abordnung des Schützenvereins teil. Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle auch das Jubiläum der Nieströter Schützenbrüder (50 Jahre), denen wir als direkter Nachbarverein besonders verbunden sind. Sowohl am Kommers als auch am Umzug nahmen Mitglieder des Schützenvereins Börnste teil.
Aus dem bisher nur im Volksmund existierenden FCB wurde im Anschluss an ein Fußballturnier, das von mehreren Vereinen aufgrund des neu entstandenen Bolzplatzes ausgetragen wurde, eine feste erfolgreiche Mannschaft, die inzwischen im Besitz eines Pokals ist. Im Zusammenhang hiermit wurden vom Verein Trikots gekauft. Für 1981 hat der Schützenverein Börnste die Verpflichtung zur Leitung und Austragung eines Fußballturniers übernommen.
Jahresprotokoll
Die Jahreshauptversammlung des Schützenvereins Börnste fand am 27. Dezember 1980 wie in den Vorjahren im Hause Waldfrieden statt. Zu dieser, für das Vereinsleben wichtigen alljährlichen Zusammenkunft versammelten sich 72 Mitglieder. Heinrich Gövert als langjähriger Vorsitzender fand in gewohnter Weise die passenden Begrüßungsworte. Sein besonderer Gruß und Dank galt dem diesjährigen Königspaar Heinz Krunke und Margret Knepper. Er erinnerte an die im vergangenen Jahr von uns gegangenen Bürger der Bauerschaft und bat alle Anwesenden den Verstorbenen zu gedenken.
Anschlißend wurde die finanzielle Seite des Vereinslebens von Ludger Kuhmann anhand des Kassenberichtes dargelegt. Josef Sommer und Josef Weiling wurden als Kassenprüfer und Stimmenzähler bestimmt. Sie stellten die ordnungsgemäße Buchführung fest und beantragten die Entlastung des Vorstandes, welche ohne Gegenstimme sowie Stimmenthaltung erfolgte. Auch das zwischenzeitlich verlesene Jahresprotokoll fand aufmerksame Ohren und die Zustimmung der Anwesenden.
Zur Wahl standen, wie fast alljährlich zwei Mitglieder des bisherigen Vorstands, Heinrich Gövert sowie Heinz Lewe. Von den Versammelten wurde Wiederwahl beantragt. Beiden bisherigen Vorstandsmitgliedern wurde für weitere vier Jahre das Vertrauen ausgesprochen. Heinrich Gövert konnte jedoch erst nach einigem Zureden für das weitere Wirken als Vorsitzender gewonnen werden. Bei den Fahnenoffizieren gabe es nachfolgende Änderungen: Ludger Hörsting übernahm, da Paul Brambrink für diese Aufgabe nicht mehr zur Verfügung stand, dessen Stellung als Fahnenträger. Josef Weiling wiederum trat in den Aufgabenbereich von Ludger Hörsting ein.
Als Schützenfesttermin legte man den 17. und 18. Mai fest. Nach umfangreichen Diskussionen wurde der Festablauf wie folgt festgelegt: Antreten wie in den vergangenen Jahren Sonntags 13.00 Uhr, Übergabe der Königskette mit der Proklamation des Königspaares vor der angetretenen Kompanie. Der sogenannte Königstanz findet in Zukunft am jeweiligen Sonntagabend um 20.30 Uhr statt.
Beitrag und Eintritt wurden aufgrund des Kassenbestandes nicht geändert. Lediglich das Schießgeld wurde um 1,00 DMauf 4,00 DM angehoben.
Anton Wiemann, der nunmehr 25 Jahre die Börnster als Festwirt betreut und Mitglied unseres Vereins ist, stellte für das Fest 1981 500 Biermarken zur Verfügung. Sie sollen am Montag nach der Rückkehr vom Ehrenmal ausgegeben werden. Ein letzter Punkt war das anstehende Fußballturnier, für das der Schützenverein Börnste in diesem Jahr entsprechend seinem Losglück die Regie übernommen hat. Für die Vorbereitungen zum Turnier und die anschließende "Nachlese" wurden Helfer gesucht. Spontan erklärte sich eine Anzahl Börnster bereit, bei der Veranstaltung mitzuhelfen. Dieses Problemchen war daher schnell vom Tisch.
Nachdem der Themenreigen nunmehr abgehandelt war, schloß Heinrich Gövert die Versammlung mit den besten Wünschen für 1981.
Auf dem anschließenden Winterfest, das in gewohnter gemütlicher Atmosphäre verlief, wurde noch manches in der Versammlung angesprochene Thema einer intensiven Nachbehandlung unterzogen. Es schien, als habe Zeitdruck oder auch Zurückhaltung die Ausgährung der Probleme und Fragen behindert.
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