Schützengesellschaft Börnste e. V.  1751

Museum

Die Protokollbücher / Buch 2

 

1958
Seite 60 - 64

 

Generalversammlung 1958

 

Am 7. April, Ostermontag, fand die ordentliche Generalversammlung in der Schule zu Börnste statt. Um 14.00 Uhr eröffnete der Vorsitzende die Versammlung und konnte eine beachtliche Zahl Schützenbrüder begrüßen. Mit einen besonderen Gruß ehrte er das Ehrenmitglied des Vereins Herrn Lehrer Ridder sowie seine Majestät Ludger den I. In einer folgenden stillen Minute gedachte die Versammlung den Gefallenen und Verstorbenen der Bauerschaft Börnste. Anschließend hörte die Versammlung einen kurzen Bericht über das Vereinsleben des vergangenen Jahres. Auch wurde die Kassenlage vorgetragen. Die Versammlung benannte die Herren Heinrich Höying und Heinrich Brambrink zu Kassenprüfern. Nach eingehender Prüfung der Kasse wurde auf Vorschlag der Prüfer dem Schriftführer Entlastung erteilt. Des weiteren unterhielt man sich über die Feier eines Schützenfestes. Vom Schützenkönig wurde vorgeschlagen, das Fest am 7. und 8. Juni zu feiern womit man einverstanden war. Die Gestaltung des Festes soll die gleiche sein wie in den Vorjahren.

Auf Vorschlag einiger Schützenbrüder wurde dem Verein anheim gestellt, doch den älteren Vereinsmitgliedern über 65 Jahre eine Ehrenkarte zu geben und somit freien Einlass zum Fest zu gewähren. Die Versammlung erklärte sich mit diesem Vorschlag einverstanden und die hierfür erforderlichen Karten sollen von der Firma Sievert in Dülmen angefertigt werden.

Aus den Reihen der jüngeren Schützenbrüder wurde der Wunsch laut, der Schützenverein Börnste möge doch auch mal daran denken, eine Jungschützenkompanie aufzustellen, wie sie in den Nachbarvereinen bereits beständen. Nach reiflicher Überlegung kam man zu dem Schluß noch zu dem diesjährigen Schützenfest eine Jungschützenkompanie zu gründen. Mit der Führung der Jungschützen wurde Herr Wilhelm Feldmann beauftragt. Er wird mit Unterstützung des Vorstandes dafür sorgen, daß die Aufstellung bis zum Schützenfest ordnungsgemäß erfolgt ist. Die Jungschützen werden weiße Hosen, weißes Oberhemd, grüne Kravatte und beliebigen Rock tragen. Als letztes kam die Eingravierung der Namen der Vermissten auf der Gedenktafel am Kriegerehrenmal zur Sprache. Der Vorsitzende führte dazu an, daß es allmählich an der Zeit sei, daß der Verein mal daran denken müße, dieser seiner Ehrenpflicht zu genügen und unserer vermissten Kameraden auf diese Weise zu gedenken. Wegen der kurzen Zeit bis zum Schützenfest sei es arbeitsmäßig nicht mehr möglich, die Namen bis dahin anbringen zu lassen. Man hielt es für angebrachter, den Vorstand zu beauftragen, im Laufe des Jahres Angebote einzuholen und in Ruhe die Sache vorzubereiten, so daß bis zum nächstjährigen Schützenfest die Namen am Ehrenmal zu lesen seien. Nachdem auch dieser Punkt erledigt war, dankte der Vorsitzende den Schützenbrüdern für die rege Aussprache und schloss gegen 17.00 Uhr die Versammlung.

 

Vorstandsversammlung

Am 13. Mai abendes versammelten sich die Vorstandsmitglieder sowie der Festwirt Wiemann zu einer Verbesprechung des Schützenfestes im Hause Kuhmann. Bevor man zur Tagesordnung kam, wurde von der Familie Kuhmann eine gute Stärkung gereicht. Bei der Tagesordnung kam man als erstes zum Verlauf des Schützenfestes. Für Speisen und Getränke sorgt der Festwirt, auch beschafft er das Zelt, bestellt die Musikkapelle und übernimmt alles, was zur ordnungsgemäßen Abhaltung des Festes erforderlich ist. Der erste Tag beginnt wie alljährlich mit einem Hochamt, welches in der Pfarrkirche St. Viktor zu Dülmen für die Gefallenen und Verstorbenen der Bauerschaft gelesen wird. Am Nachmittag um 1.00 Uhr Antreten der Schützenbrüder am Festzelt zum Vogelschießen. Nachdem der neue König ermittelt und die neue Königin an der Vogelstange eingetroffen ist, Proklamation des neuen Königspaares. Nach der Rückkehr zum Festzelt folgt der Königstanz, den sich der Festball anschließt. Um 14.00 Uhr des zweiten Tages Antreten der Schützenbrüder am Festzelt zur traditionellen Gefallenenehrung. In liebenswürdiger Weise erklärte sich Herr Lehrer Ridder bereit, die Gedenkrede zu halten. Nach der Ehrung im Festzelt die bekannte Kinderbelustigung und Verlosung. Die Verlosung soll in dem Umfange aufgezogen werden wie im vergangenen Jahr. Die Verlosungsobjekte sollen in den Geschäften Mesem, Burgholz, Homann und Weschmann gekauft werden. Der Festwirt wird genügend Kaffee und Kuchen greifbar haben, sodaß auch die älteren Damen zu ihrem Recht kommen. Der umfangreichen Nachmittagsveranstaltung folgt am Abend wiederum der Festball. In Punkto Eintrittsgeld herrschte nicht so ganz Einmütigkeit, man einigte sich schließlich, von den Börnstern 2,00 DM und von den auswärtigen Gästen 2,50 DM zu nehmen. Nachdemm man glaubte, alle Angelegenheiten des Festes besprochen zu haben, ging man zur aufgelockerten Unterhaltung über, wobei Herr Wiemann für ein gutes Tröpfchen sorgte.

 

Schützenfest 1958

Am 7. Und 8. Juni wurde wie vorgesehen das Schützenfest auf dem Hofe Kuhmann gefeiert. Am ersten Schützenfesttag Sonntags morgens besuchten die Schützenbrüder das Hochamt in der St. Viktor-Kirche zu Dülmen. Das Hochamt wurde gelesen für die Gefallenen und Verstorbenen der Bauerschaft. Pünktlich um 1 Uhr stand eine beachtliche Zahl Schützenbrüder zum Vogelschießen angetreten. Unter den Klängen der Kapelle Fischer zogen die Altschützen gefogt von den Jungschützen zur Vogelstange. Nachdem die Schützenbrüder still ein kurzes Bittgebet gesprochen hatten (das uns der Herrgott vor einem Unglücksfall bewahre), begann das Schießen anfangs frisch und frei. Doch der prächtige Vogel hielt sich tapfer so das die Schützenbrüder etwas oberflächlich wurden im Schießen und es sogar zu einer kleinen Pause kam. Da es einigen Schützen doch zu beschämend erschien zu kapitulieren, setzten sie dem stolzen Vogel mächtig zu. Er hielt sich tapfer, bis ihn Herr Josef Sommer das Leben ausblies und er somit die Königswürde errang. Zur Mitherrscherin erkor er Frau Viktor Geilmann. Sie traf schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit an der Vogelstange ein. So wurden Herr Josef Sommer und Frau Geilmann feierlich zum Königspaar 1958 proklamiert. Die Schützenbrüder sowie die anwesenden Festteilnehmer zogen zurück zum Festzelt. Hier folgte der Königstanz, dem sich der offizielle Festball anschloß.

Zweiter Schützenfesttag:

Wie angesagt, versammelten sich die Schützenbrüder um 14 Uhr am Festzelt. Von dort marschierten um 120 Schützenbrüder hinaus zum Kriegerdenkmal zur Gefallenenehrung. Am Ehrenmal legte Herr Lehrer Ridder einen Kranz nieder. In seiner dann folgenden Ansprache gedachte er der Kammeraden der Bauerschaft, die mutig in den Krieg hinaus gezogen sind, aber leider nicht zurückkehrten. Nach dieser ergreifenden Feierstunde kehrten die Schützenbrüder gefolgt von den Schulkindern zurück zum Festzelt. Hier führten die Kinder schöne Unterhaltungsspiele auf, die der Lehrer mit ihnen eingeübt hatte. Währenddessen bereitete der Vorstand des Vereins eine Verlosung vor. Es kamen ausschließlich schöne Artikel zum Vorschein. Unter den Gästen der Nachmittagsveranstaltung war wie schon in den Vorjahren die hochwürdige Geistlichkeit Herr Dechant Dümpelmann. Beim Kaffeetrinken der Damen herrschte rege Beteiligung. Man spürte gute Stimmung und rege Unterhaltung. Gegen 18 Uhr verließen die Kinder das Festzelt und es herrschte bis 20 Uhr ziemliche Ruhe. Dann aber füllte sich das Festzelt abermals mit Börnster aber auch vielen auswärtigen Festteilnehmern. Es herrschte bald wieder ausgezeichnete Stimmung, so das für viele das Börnster Schützenfest viel  zu früh zu Ende ging.

 

 

 

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