Streiflichter-Bericht vom Donnerstag, 13. Mai 2004:
Wenn Börnste im WDR ist
„Lokalzeit Münsterland unterwegs" war am Freitag vor Ort
Börnste. „Irgendwann kommen sie, das hab´ ich immer gesagt“, raunt Ex-Schützengesellschafts-Vorsitzender Josef Lücke, als er sich vergangenen Freitag an den Tisch im Haus Waldfrieden niederlässt. Es ist gegen elf Uhr am Vormittag, und die freie WDR-Autorin Andrea Dickbertel, Kameramann Frank Deitert und Ton-Mann Sven Christian Lay besprechen sich gerade mit Heinz Potthoff. Was soll alles hinein in den Beitrag für die "Lokalzeit Münsterland unterwegs", die am Abend 3 Minuten 30 von Börnste berichten will? Rundherum sitzen etwa 70 Börnster, vom Kind bis hin zu Josef Weiling, mit 82 Jahren der Älteste in der Bauerschaft.
Der Vorsitzende der Schützengesellschaft kann natürlich noch nicht davon erzählen, dass er am Sonntag Schützenkönig von Börnste wird – aber ansonsten erläutert Heinz Potthoff sowohl zunächst ins Unreine als auch später dann in die Kamera in der gebotenen Konzentration die harten Fakten, die seinen Verein betreffen. Immerhin hat der 52-Jährige ja noch 2000/2001 das Buch zum 250-jährigen Bestehen des Vereins mit einer Menge Informationen über die Bauerschaft verfasst.
„Die Schützengesellschaft Börnste ist mehr als Korn und Currywurst", sagt er prägnant, nennt die Sterbekasse des Vereins und ihre wachsende Bedeutung, erwähnt die Einwohnerzahl von rund 500 und auch die 122 Börnster Hausnummern, die allerdings nicht alle belegt seien, nennt die 14 Quadratkilometer Fläche, die A 43, die die Bauerschaft zerteilt, nennt das Teichgut des Herzogs, das als Naturschutzgebiet einzigartig in Nordrhein-Westfalen ist, weil dafür Betretungs-Verbot gilt. Er nennt die Landwirte, deren Höfe sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, und dass nur noch drei, vier hauptberufliche Landwirte in Börnste übrig geblieben sind.
Und er nennt natürlich das Fertigbetonteilwerk Lütkenhaus als größten und das Restaurant Haus Waldfrieden als zweitgrößten Arbeitgeber in Börnste. Wenn auch nicht alle, so aber doch ein paar Mitarbeiter vom Haus Waldfrieden sind trotz Ruhetags an dem Vormittag gekommen, um den Börnstern, die sich dort nach einer vorabendlichen Telefonaktion versammelt haben, zu servieren und vor allem für die Fernsehkamera herzuzaubern, was die Küche an Spezialitäten gegenwärtig bietet: Spargel, Erdbeeren, Lachs und leckeren Schinken.
Und so ist Ulrike Knepper als Haus-Waldfrieden-Inhaberin auch eine Interview-Partnerin für Andrea Dickbertel, die im Laufe der Jahre wohl schon rund 150 Lokalzeit-Unterwegs-Beiträge produziert hat. Ein paar Bilder auch von der duftenden Waldmeister-Mai-Bowle werden abgedreht - natürlich wird sie auch verkostet - bis die Szenen im Kasten sind.
Eine Zeitlang später Treffen im bereits aufgebauten Schützenfestzelt. Inzwischen haben sich die Fahnenträger Berthold Sträter, Rainer Geßmann und Frank Brambrink in ihre Schützen-Uniform umgezogen, und auch Noch-Schützenkönig Roland Wieschhörster ist im Anzug und mit Kette vor Ort. Er erzählt, dass er laut Vereinssatzung erst nach drei Jahren Pause ein weiteres Mal König werden dürfe - und schon heißt es, für die Abschieds-Fernsehbilder zu winken.
Das WDR-Team macht noch einen Dreh im Fertigbetonwerk Lütkenhaus und im herzoglichen Teichgut, und dann ist die Sache auch schon passiert. Schließlich hat der Beitrag ja nicht mehr als 3:30 Minuten. Aber immerhin.
-men-
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