Schützenfest 1981
Die Witterung meinte es in diesem Jahr ausgesprochen gut mit den Börnstern, sieht man von etwas Weihwasser am Schützenfestsonntag ab. Nach der Messe am Samstagabend in der Viktorkirche trafen sich die Börnster mit ihren Gästen. Der Abend war von aufgelockerter Atmosphäre gekennzeichnet. Man freute sich über das Zusammentreffen mit Bekannten, Nachbarn, und Gästen, die man zum Teil sicherlich Wochen oder sogar Monate nicht gesehen hatte. Das Bier schmeckte und auch Heinz Brambrink kam hinter seiner Wursttheke in Schweiß. Die Börnster Frauen einschließlich der Gäste brachten ihre Ehemänner und solche, die es werden wollen nach der langen Winterpause auf Trab, so daß die Stimmung nicht nur an den Theken Wellen schlug.
Zum Teil müde Augen am Sonntag waren der beste Beweis für den langen Tag, der für einige Börnster ebenfalls am nächsten Morgen enden sollte. "Wie die Alten so die Jungen" war in der Zeitung zu lesen.
Sehenden Blickes und nach heftiger Gegenwehr gelang es in diesem Jahr Josef Geilmann den zähen Vogel zu besiegen. Nur noch ein kümmerlicher Rest des einst schönen Gockels bot zum Schluß noch hartnäckig Widerstand. Mit Zielwasser und einem beherzten Schuß machte Josef schließlich das "Rennen". Er nahm Gertrud Potthoff zur Mitregentin. Sie war wie viele andere Börnster Frauen, die das Handwerk der Männer kontrollieren wollten, bereits auf dem Schützenplatz. Ein langes Suchen mit all seinen Problemen blieb somit aus. Schon nach relativ kurzer Zeit konnte Franz Wilde die noch schlagkräftige Kompanie antreten lassen und das neue Königspaar proklamieren.
Bis zum Festball blieb den gestreßten Börnstern und nicht zuletzt dem Königspaar erfreulich viel Zeit für eine Verschnaufpause. Mit frischem Tatendrang leitete um 20.30 Uhr das Königspaar dann den Festball ein. Zur eigenen Verwunderung waren zu diesem Zeitpunkt schon eine Anzahl Gäste anwesend. Das Training der vorangegangenen Nacht tat dem Verlauf des Abends keinen Abbruch. Die Stimmung war ausgezeichnet und selbst der frühe Montag morgen machte den Börnstern und ihren Gästen keine Bange.
Um 14.30 Uhr am Montagnachmittag ging es dann schon weiter mit dem Antreten sowie dem Marsch zum Ehrenmal. Herr Dr. Lemmen, der in diesem Jahr die Gedenkrede hielt, erinnerte an die Verstorbenen und Gefallenen und mahnte alle Anwesenden, die erworbene Freiheit nicht aus den Augen zu verlieren. Nach dem Rückmarsch zum Zelt fand in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen der Nachmittag seinen Fortgang. Die Lose fanden regen Absatz, über die Gewinne waren jedoch viele enttäuscht, da zum Teil sogenannte Ladenhüter und unbrauchbares Zeug vewrlost wurde. Das von Anton Wiemann ausgegebene sogenannte Jubiläumsbier (Biermarken) ließ die Börnster Schützen schnell an den angeblich "schönsten Platz" zurückfinden. Mit dem Festball am Montagabend, der erst in den frühen Morgenstunden des Dienstags endete, fand das Schützenfest 1981 seinen Abschluß. Es war trotz des laut Anton Wiemann "negativen Bierwachstums" ein gemütliches und harmonisches Fest, das den Börnstern und ihren Gästen sicher jetzt noch in positiver Erinnerung ist.
Fußballturnier
Am 29.6.1981 fand unter der Regie der Börnster Schützen das vor zwei Jahren ins Leben gerufene Fußballturnier, an dem die umliegenden Vereine teilnahmen statt. Mieses Wetter am Morgen ließ bei den Veranstaltern und den Aktiven Zweifel am Gelingen aufkommen. Aber entsprechend der alten Regel "man soll den Tag nicht vor dem Abend loben" änderte sich das Wetter und auch die Stimmung. Bier, Würstchen und Erbsensuppen fanden bei Zuschauern und Spielern reißenden Absatz. So gestärkt waren auch die Spieler des FCB nicht zu bremsen. Sie gewannen souverän den Wanderpokal, den es im nächsten Jahr selbstverständlich zu verteidigen gilt und auch Paul Brambrink, Hubert Sträter und andere Aktive, die vor dem Anpfiff nervös wie Galopper vor dem Start waren, ließen nach getaner Arbeit bis in die Nacht den altbekannten FCB-Schlachtruf nicht verstummen. Die Mühen der Börnster wurden unabgängig vom Gewinn des Pokals durch eine Sonderzuwendung aus dem gemeinsamen Topf der Vereine entlohnt. So trafen sich alle Helfer und Aktive bei sonniger Sommerwitterung im Börnster Brook bei Lücke zu einem gemütlichen Abend.
Weitere Veranstaltungen des Jahres
Das diesjährige Königsbier und das Erntefest waren wie in den vergangenen Jahren schlecht besucht. Offensichtlich hat sich im Laufe der letzten Jahre ein negatives Image aufgebaut, daß auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist, die diskutiert werden müssen. Sollte hier in Zukunft keine positive Änderung eintreten, wird man zumindest unser Erntefest schon bald zu den Akten legen können.
Jahresprotokoll
Am 27. Dezember 1981 fand die Generalversammlung des Schützenvereins Börnste wie in den Vorjahren im Hause Waldfrieden statt. Josef Lücke als stellvertretender Vorsitzender eröffnete die Versammlung. Er bedankte sich beim Königspaar des vergangenen Jahres für das erfolgreiche Wirken im Interesse des Vereins. Ein besonderer Gruß galt jedoch Heinrich Gövert, der aus gesundheitlichen Gründen an dieser Versammlung nicht teilnehmen konnte und darüber hinaus auch sein Amt als Vorsitzender zur Verfügung stellte. Da er die Geschicke des Vereins über zwei Jahrzehnte wesentlich mitprägte und sich um den Verein verdient gemacht hatte, wurde er auf Beschluß der Versammlung zum Ehrenmitglied ernannt.
In Stille gedachten die Anwesenden auch den Verstorbenen und Gefallenen unserer Bauerschaft.
Zum vergangenen Schützenfest gab es nichts wesentliches mehr nachzutragen. Es war allen Anwesenden in positiver Erinnerung und man spürte, daß die Börnster auch 1982 ein Fest feiern wollen.
Nach dem Verlesen des Jahresprotokolls und des Kassenberichts wurden die Finanzen geprüft. Die von den Versammelten gewählten Kassenprüfer und Stimmenzähler Heinrich Kuhmann und Ludwig Weiling hatten keine Beanstandungen. Dem Vorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt.
In Punkto Vorstandswahlen gab es nicht zuletzt infolge des Rücktritts von Heinrich Gövert nachhaltige Änderungen. Josef Lücke, der ohnehin satzungsmäßig zur Wahl anstand, wurde zum neuen Vorsitzenden, Ludger Kuhmann zu seinem Stellvertreter gewählt. Paul Mühlenbäumer konnte ebenfalls für weitere zwei Jahre von seiner Arbeit überzeugt werden. Neu in den Vorstand wurden Heinz Potthoff als Schrift- und Kassenführer sowie in geheimer Abstimmung Paul Brambrink gewählt. Er konnte 26 von 47 Stimmen auf sich vereinigen.
Als Schützenfesttermin legten die Versammelten den 16. und 17. Mai fest. Es bleibt zu hoffen, daß den Börnstern auch im kommenden Jahr die Maisonne wohlgesonnen ist. Das, wie auch in den letzten Jahren, sich an die Versammlung anschließende Winterfest war leider nur mäßig besucht. Ob sich in Zukunft regeres Interesse zeigen wird, bleibt abzuwarten.
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