Generalversammlung
Auf Einladung des Vorstandes, die auch in der Dülmener Zeitung abgedruckt war, kamen am 9. Januar 1993 die Mitgieder der Schützengesellschaft Börnste im Hause Waldfrieden zur alljährlichen Generalversammlung zusammen.
Wie schon in den vergangenen Jahren konnte der Vorsitzende Josef Lücke nicht nur die Vollzähligkeit des Vorstandes feststellen, Damen eingerechnet waren an die 80 Personen erschienen, stimmberechtigte Mitgieder hiervon: 71.
Ein besonderer Gruß, verbunden mit Worten des Dankes galt dem Rengentenpaar Willi Wieschhörster und Maria Berning, ebenso den Ehrenmitgliedern des Vereins und dem Bierlieferanten Franz Overbeck. Festwirt Otto Havestadt konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen.
Im stillen Gebet geachte man den Verstorbenen der Bauerschaft.
Nach einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr, insbesondere aber auf das Schützenfest 1992,welches am Samstagabend schlecht besucht war, informierte Ludger Kuhmann über die finanziell ausgeglichene Situation des Vereins. Das Jahresprotokoll verlas Franz-Josef Schürhoff.
Auf Antrag der Kassenprüfer Bernhard Brambrink und Ludger Schürhoff wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Als neuer Kassenprüfer wurde auf Vorschlag der Versammlung Eduard Bürgel für den ausscheidenden Bernhard Brambrink bestellt.
Aus dem Vorstand schieden turnusgemäß die langjährigen Vorstandsmitglieder Franz Wilde, Willi Wieschhörster und Ludger Kuhmann aus. Wiederwahl wurde beantragt. Sowohl Franz Wilde als auch Willi Wieschhörster wurden per Akklamation einstimmig wiedergewählt.
Ludger Kuhmann, der seit vier Jahrzehnten am Vereinsleben aktiv teilnimmt und 25 Jahre mit viel Liebe, Verantwortungsbewußtsein, Detailkenntnissen und Fleiß Vorstandsarbeit leistet, erklärte, daß er seine Tätigkeit im Vorstand nicht weiterführen möchte. Er will in Zukunft die Feste feiern, wie sie fallen, unbelastet von Bürden, Einschränkungen und Pflichten, die jedes sogenannte Ehrenamt naturgemäß mit sich bringt.
Für seinen langjährigen Einsatz zum Wohle unseres Schützenvereins gebührt Ludger Kuhmann unser aller Dank. Auf Antrag der Versammlung wurde Ludger Kuhmann zum Ehrenmitglied ernannt.
Als sein Nachfolger wurde Bernhard Gövert in den Vorstand gewählt. Er setzte sich in der geheimen Abstimmung gegen seine Mitbewerber August Weiling und Josef Töns durch.
Bernahrd Gövert: 25 Stimmen
August Weiling: 21 Stimmen
Josef Töns: 21 Stimmen
Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wurde (Ludger Kuhmann hatte dieses Amt bislang inne) Heinrich Potthoff per Akklamation einstimmig gewählt.
Bei den Fahnenoffizieren und Fahnenschlägern gab es keine gravierenden Änderungen.
Obwohl das vorausgegangene Jahr wirtschaftlich betrachtet nicht als großer Erfolg angesehen werden kann, bestand für alle 71 stimmberechtigten Mitglieder keinerlei Zweifel, alle sprachen sich dafür aus, daß auch 1993 ein Schützenfest gefeiert wird. Es soll am 15., 16. und 17. Mai, also zwei Wochen vor Pfingsten, stattfinden.
Für unsere Senioren soll am 4. März im Hause Waldfrieden ein gemütliches Beisammensein veranstaltet werden. Schützenfestnachfeier und Erntedankfest werden voraussichtlich am 12.6. bzw. 11.9. durchgeführt.
Nach getaner Arbeit und einigen Runden, an denen unsere Majestäten, Festwirt Otto Havestatt, Bierlieferant Franz Overbeck und auch unsere Vereinskasse beteiligt waren, schloß Josef Lücke die Versammlung und entließ die Teilnehmer mit den besten Wünschen für ein gesundes und erfolgreiches 1993 in das Winterfest, welches in gemütlicher, teils auch schweißtreibender Atmosphäre nach der Erinnerung des Verfassers erst weit nach Mitternacht endete.
Schützenfest 1993
Zwei Wochen vor Pfingsen, am 15., 16. und 17. Mai 1993 war es wieder soweit:
Schützenfest in Börnste!
Nach einer Messe in St. Viktor, an der die überwiegende Zahl der Börnster teilnahm, stand in einem um 100m2 größeren Zelt der erste ausschließlich auf junge Besucher zugeschnittene Tanzabend ins Haus. Hierzu hatte der Vorstand, legitimiert durch die Generalversammlung, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Band Desire verpflichtet. Weil Jugend heute offenbar mit dem Begriff Spätstarter einhergeht, war das Zelt bis ca. 21.30 Uhr eher spärlich besetzt, erst danach setzte ein zufriedenstellender Besucherstrom ein, wobei klar gesagt werden muß, daß die überwiegende Zahl er ausgelassen Feiernden aus den umliegenden Orten kam. Unser Ziel, insbesondere mit der Musik am Samstag auch Nichtvereinsmitglieder aus umliegenden Gemeinden anzusprechen, wurde zumindest zum Teil erreicht, obwohl weiterer Besucherzuwachs wünschenswert erscheint.
Für uns, und hierzu zählt auch der Schreiber, mag eine andere Bewertung vielleicht treffender sein, aber auch wir müssen uns dem Wohl und Wehe des Publikums und somit den wirtschaftlichen Zwängen des Marktes stellen.
Mit dem Antreten im Festzelt begann der Sonntagnachmittag. Nach dem Abholen unserer Majestäten Willi und Maria vom Hof Brambrink und dort gestärkt durch einige Körnchen, ging es auf dem Schützengelände darum, aus den zahlreichen Bewerbern einen Nachfolger zu küren.
Banges Erwarten, diskutieren, erschrecken, zustimmen, bewußtes Nichtssehen und vor allen Dingen fröhliche Stimmung an der Theke und auch im Reigen der ernsthaften Bewerber ließen die Zeit schnell voranschreiten.
Schließlich war es Norbert Lücke, der dem schon arg gerupften Vogel den Garaus machte. Noch auf den Schultern der Mitstreiter sitzend, machte auch der Name seiner Auserwählten auf Zeit, unsere Majestät Margret Weiling, schon die Runde.
Den abendlichen Festball gestaltete die Band Bugatti. Ob nun große oder kleine Überraschung, jedenfalls hatte unser Königspaar seine Untertanen sowohl auf der Tanzfläche als auch an der Theke bis in die frühen Morgenstunden des Montags fest im Griff. Es hat Freude gemacht, mitzufeiern und mitzuerleben.
Mit einem besinnlichen Teil begann der Montagnachmittag. Nach dem Antreten legten der Vorsitzende Josef Lücke und Bürgermeister Karl Ridder zum Gedenken an die Opfer von Gewaltherrschaftund Krieg am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder.
Der Nachmittagskaffee im Zelt war wie immer gut besucht. Auch Ehrengäste aus Rat, Verwaltung und Kirche nahmen teil. Für die musikalische Gestaltung des Nachmittags sorgten der Kolpingspielmannszug und Stephan Drees, der auch den Dämmerschoppen gestaltete.
Spannung und Auflockerung, insbesondere auch bei den kleinen Gästen, brachten Verlosung, verschiedene Spiele und die schon traditionell kostenlose Ausgabe von Streuselkuchen und Fanta. Diese Kombination ist schon über 30 Jahre fester Bestandteil des Montagnachmittags.
Mit dem Dämmerschoppen am Abend, der für viele, so auch für den Schreiber, erst am frühen Dienstagmorgen endete, fand das Schützenfest 1993 seinen Abschluß.
Sonstige Veranstaltungen des Jahres
Der Seniorennachmittag im Hause Waldfrieden war ein voller Erfolg. Es wurden Dias aus 60 Jahren Vereinsleben gezeigt, die den Besuchern Gesprächsstoff boten, Erinnerungen wecken und den Teilnehmern längst Vergangenes neu erleben ließen.
Freibier und Erntefest wurden gut angenommen. Allerdings, und dies sei hier durchaus kritisch angemerkt, wollte Festwirt Otto uns anläßlich des Freibieres offenbar nur flüssige Nahrungsmittel verkaufen. Durch Improvisation und Eigeninitiative konnte zumindest am Sonntag auch Warmes auf den Teller gelangen.
Die Fußballer unseres Vereins errangen auf dem Pokalturnier, welches in diesem Jahr von uns veranstaltet wurde, einen beachtlichen zweiten Platz. Auch auf weiteren Turnieren konnten unsere Fußballaktiven Erfolge verbuchen, die umfangreiche Pokalsammlung ist hierfür Beweis genug.
Im Laufe des Jahres trafen sich die Mitglieder des Vorstandes verschiedentlich, um Veranstaltungen vorzubereiten, strittige Themen zu diskutieren oder Arbeiten am Schützenplatz zu erledigen. So wurde zum Beispiel ein Stromkaten installiert, um den hohen technischen Erfordernissen zukünftiger Veranstaltungen gerecht zu werden. Neben Arbeit und Fleiß gab es aber auch fröhliche Stunden, so zum Beispiel anläßlich der unternommenen Radtour.
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