Schützengesellschaft Börnste e. V.  1751

Museum

Die Protokollbücher / Buch 1

 

1930
Seite 9 - 12

 

Protokoll der Generalversammlung vom 4. Mai 1930 der Schützengesellschaft Börnste

Die vorgenannte Versammlung, welche in der Schule zu Börnste stattfand, wurde vom Vorsitzenden Herrn August Weiling um 16 Uhr eröffnet. Zunächst wurde die Neuwahl des Vorstandes vorgenommen. Für die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Herrn Heinrich Potthoff und Herrn Franz Wiesker wurden die Herren Theodor Brambrink genannt Mühlenbäumer und Bernhard Sträter auf zwei Jahre gewählt. Für die Herren der Verlosungskommission Heinrich Schürhoff und Franz Brambrink wurden die Herren Heinrich Potthoff und Bernhard Kalfhues gewählt. Das Schützenfest wurde dann  auf Donnerstag, den 12 Juni festgelegt und soll wie auch in den Vorjahren morgens mit dem Hochamt für die Gefallenen beginnen. Das Antreten der Schützen beginnt um 13 Uhr auf dem Hofe des Schützenkönigs. Dann wurde für den 2ten Tag Preisschießen und Verlosung vorgeschlagen. Doch stimmte die Mehrheit für Verlosung. Aus der Versammlung wurden dann Geschäfte vorgeschlagen in welchen die Preise gekauft werden sollten, und zwar Anton Holthöver, Franz Burgholz, Heinrich Ortkamp und Manufakturwarengeschäft Becker. Den Losepreis festzusetzen wurde dem Vorstand überlassen, während der Eintrittspreis auf 1,50 RMK festgesetzt wurde. Am zweiten Tage soll das Antreten um 13 ½ Uhr auf dem Hofe Friepörtner zur Gefallenenehrung erfolgen. Mit der Führung des Zuges wurde Herr Franz Rath beauftragt, während Herr Lehrer Ridder die Ansprache und Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal vornehmen sollte. Der Schützenkönig hat auch in diesem Jahre für den Kranz zu sorgen. Die Satzungen der Schützengesellschaft, die im Vorjahre vom Vorstande erlassen worden sind, wurden der Versammlung vorgelesen und von allen Anwesenden als rechtskräftig zugestimmt. Zum Schluss wurde noch erwähnt, dass in den letzten Jahren das Schützenfest nicht den Reingewinn aufzuweisen hätte, wie es eigentlich sein sollte. Doch wurde es verschiedentlich auf die Unehrlichkeit des Personals sowie auch der Gäste zurückgeführt, und ganz besonders darauf hingewiesen, in Zukunft nur noch ersten Kräften die Verwaltung der Kassen anzuvertrauen. Eine Versammlung des Vorstandes wurde auf Donnerstag, den 22 Mai 1930 anterminiert, worauf die Versammlung vom Vorsitzenden geschlossen wurde.  

 

Protokoll der Vorstandsversammlung vom 22. Mai 1930 in der Wohnung des Schützenkönigs Viktor Geilmann

Die Vorstandsmitglieder waren in diesem Jahre sehr unpünktlich und kamen teils mit einer Stunde und sogar der Herr Vorsitzender mit 1 ½ Stunden Verspätung. Das Mitglied der Verlosungskommision Herr Potthoff konnte aus wichtigem Grunde nicht kommen. Nachdem der Schützenkönig sich über den Aufbau des Zeltes geäußert hatte, wurde dann bei einer guten Zigarre und einer Flasche Brandwein die Verlosung noch näher besprochen. Sämtliche Vorstandsmitglieder kamen zu dem Entschluss, nur für 150 RMK Preise zu kaufen und dagegen mehr Lose zu verkaufen, damit uns im nächsten Jahre durch den Überschuss das Einkaufen der Preise erleichtert werde. Der Losepreis wurde somit auf 0,50 RMK und das Einkaufen der Preise auf Samstag, den 1ten Juni festgesetzt. Nach einem gemeinsamen Kaffee wurde die Versammlung um 22 ½ Uhr geschlossen.

 

Verlauf des Schützenfestes 1930

Auf dem Hofe des Schützenkönigs Herrn Viktor Geilmann wurde das Fest in althergebrachter Weise am 12. Juni gefeiert. Herr Anton Hülk ließ um 13 Uhr 20 Minuten zum Königsschiessen antreten. Unter dem Vorausmarsch der Kordelschen Musikkapelle setzte sich der Zug in Bewegung. An der Vogelstange wurde nach Verrichtung eines kurzen Gebetes die Satzung des Schützenvereins bekannt gegeben, worauf das Vogelschiessen begann. Nur 35 Schützen beteiligten sich an demselben. Mit dem 214ten Schuss errang Herr Franz Schürhoff die Königswürde, der dieselbe an seinen Bruder Herrn Alfons Schürhoff abtrat. Letzterer erwählte Frl. Regina Weiling zur Königin. Sofort nach Abgabe des Königsschusses setzte ein heftiger Gewitterregen ein so dass sämtliche Schützen fluchtartig zum Hofe Wiesker eilten, um nachher von dort nach Proklamation des Königspaares zum Festzelt zu marschieren. Dortselbst wurde nach Beendigung des Königstanzes der Festball eröffnet. Bis zum späten Abend gab es noch mehrmals Gewitterregen so dass keine Polonaise stattfinden konnte und sogar das elektrische Licht für eine Stunde ausgeschaltet wurde. Trotz des schlechten Wetters wurde das Schützenfest ziemlich stark besucht und ohne jegliche Störung bis in den Morgenstunden gefeiert, bis das neue Königspaar unter den Klängen der Musik nach Hause gebracht wurde.

Am Freitag den 13. Juni wurde um 13:30 Uhr bei Friepörtner zur Gefallenenehrung angetreten. Unter der Führung des Herrn Franz Rath marschierte der Zug zum Kriegerehrenmal. Herr Lehrer Ridder gedachte in einer Ansprache der Gefallenen und legte zum Schluss einen Kranz nieder. Nach Rückmarsch zum Festzelt fand im Anschluss eine Verlosung statt. Nach deren Beendigung wurde bei Spiel und Tanz gefeiert. Es war ein Tag der Aufmunterung und Kameradschaft unter den Bewohnern der Bauerschaft.

 

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