Flurprozession in Börnste
Fester Bestandteil im Jahreskalender der Börnster und vieler Dülmener Gäste ist die Flurprozession der Kirchengemeinde St. Viktor.
Durch das Anklicken der Bilder in der Übersicht gelangt ihr zu den Fotostrecken der letzten Jahre:
2016
|
2017
|
2018
|
2019
|
2020
|
|
|
|
|
|
3. Juli 2016
Hof Sträter, Börnste 44
|
2. Juli 2017
Familie Kahle, Börnste 58
|
1. Juli 2018
Familie Espeter, Börnste 76
|
7. Juli 2019
Familie Geilmann, Börnste 48
|
...
...
|
Blicken wir einmal zurück:
Flurprozession der Kirchengemeinde St. Viktor in Börnste, Foto: Birgit Brambrink
Mit den folgenden Berichten und Bildern möchten wir Fakten zur Entstehung und zum Hintergrund der Flurprozession zusammentragen. Beginnen wir mit einem Bericht der Dülmener Zeitung aus der zweiten Hälfte der 90er Jahre:
Von Hagel- zur Flurprozession
Erster Sonntag im Juli: Rund 200 Börnster zogen durch Felder
Dülmen (ab). Wie viele Jahre die Flurprozession in Börnste gegangen wird, weiß so ganz genau keiner mehr. „Aber wir gehen die Prozession schon seit mehr als 25 Jahren", waren sich Josef Lücke, Ludger Kuhmann und Jürgen Willeke gestern morgen einig.
Rund 200 Börnster kamen zum Hof Josef Lücke um gemeinsam einen Gottesdienst zu feiern. Pfarrdechant i. R. Alois Stüper zelebrierte die Messe.
Nach der Messfeier zogen die Börnster, Fahnen und Kreuz voraus, gefolgt von Frauen und Kindern, dem Baldachin und den Männern vorbei an Feldern in der näheren Umgebung.
Der Weg an den Feldern vorbei hat einen besonderen Grund, denn bei der Flurprozession bitten die Börnster um eine gute Ernte. Da der Hof, auf dem die Messe gefeiert wird, in jedem Jahr wechselt, ändert sich auch der Prozessionsweg.
Die Prozession hat ihren eigentlichen Ursprung jedoch in Dülmen. Früher ging man in der Stadt die Hagelprozession, wusste Josef Lücke, jedoch sei diese, wie er vermutete, auf Grund des starken Verkehrs in der Innenstadt eingestellt worden.
Ein Hinweis zur Hagelprozession aus den Lebenserinnerungen von Pfarrer Peter Thewes:
… Am 23. Juni 1963 war in Dülmen die übliche Hagelprozession. Sie nahm in diesem Jahr ihren Weg von der Viktorkirche in den neuen Seelsorgebezirk, wo sie mit einer Messfeier in der halbfertigen Josephskirche endete. Als Seelsorger dieser Gemeinde übernahm ich diese Messfeier ...
So entschlossen sich die Börnster diese Tradition fortzuführen und änderten nur den Namen von Hagel- in Flurprozession.
Seitdem feiern sie in jedem Jahr die Messe mit der Prozession und einem anschließenden gemütlichen Beisammensein am ersten Sonntag im Juli.
Soweit der Bericht der Dülmener Zeitung. Konkretisiert werden die in dem Artikel enthaltenen Angaben duch den Inhalt der Börnster Vereins- und Heimatchronik aus dem Jahr 2001:
Flurprozession
Bis 1970 wurde von der katholischen Kirchengemeinde St. Viktor im Frühsommer eines jeden Jahres eine Hagelprozession im Stadtgebiet durchgeführt.
Zunehmender Auto-/Individualverkehr verursachte aber schon in den Jahren zuvor zunehmend Probleme. Herr Dechant Dr. Spital, heute Bischof im Bistum Trier, sah sich daher außerstande, für diese zweite Prozession innerhalb der städtischen Gemeinde weiterhin die Verantwortung zu übernehmen.
So wurde die Idee, diese Prozession als Flurprozession in den ländlichen Bereich der Kirchengemeinde, nach Börnste, zu verlegen, 1971 erstmals in die Tat umgesetzt.
Ausgangspunkt der Prozession war in den ersten Jahren die ehemalige Schule in Börnste, an der auch die hl. Messe gelesen wurde. Von dort aus durchquerte man auf unterschiedlichen Wegen Felder und Fluren unserer Bauerschaft. Seit dem Verkauf des Schulgebäudes und der folgenden Umnutzung wechselte auch jährlich der Ausgangspunkt der Flurprozession zwischen den verschiedenen Nachbarschaften in Börnste, die mit Unterstützung von Pfarrgemeinderat und der Schützengesellschaft sämtliche Vorbereitungen treffen und den Ablauf organisieren.
Die sich jährlich ändernde Wegstrecke von circa 2 km führt über verschiedene Stationen zum jeweiligen Ausgangspunkt zurück.
Nach Ende der Prozession wird die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken und Frühschoppen gerne genutzt.
|