Anmerkung des Verlags: Da es sich bei dieser frei zugänglichen Internetausgabe um die gekürzte und bedingt jugendfreie Version der Geschichte der Börnster Live Musik handelt, sind die 127 Seiten, die die Details der Liebesnacht von Martha und Eberhard beschreiben, nicht abgedruckt. Nur so viel: Die (Wieder-) Vereinigung Deutschlands im Jahr 1989 war dagegen ein Nichts. Die ungekürzte Ausgabe können sie in den führenden Münchener und Hamburger Erotikmärkten (Abteilung: Bizarre Liebesspiele) sowie mit etwas Mut im Otternasenfelder Tante Emma Laden unter der Ladentheke erwerben (damit Tante Emma Bescheid weiß, bitte das Codewort: „Mach mir die Wildsau“ verwenden).

Die Begegnung mit Martha beschäftigte Eberhard auch noch in den nächsten Tagen und Nächten. Es war allerdings eine einseitige Angelegenheit. Anders als in Börnster Kreisen üblich, gab es bei unseren beiden Wildsauen nicht die übliche Vereinbarung einer Erprobungsphase "bis Montag". Martha hatte Eberhard deutlich zu verstehen gegeben, daß sie die Nacht als einmaligen "One Night Accident" ansah.

Eberhard, der beruflich noch nicht über die Immobilienwildsauenplanungsphase hinausgekommen war, intensivierte nun seine Anstrengungen. Für ihn war klar: Gesellschaftliche Anerkennung und das Vorhandensein von Statussymbolen sind der Weg direkt in Marthas Arme.  

Erste Erfolge hatte Eberhard in der kalten Jahreszeit. Neben der Umwandlung einiger Haussauenställe klappte es mit der Vermarktung ehemaliger Gaststätten. Nach und nach wuchs sein Ansehen und sein Auftreten wurde in einem überproportionalen Maße sicherer, aber auch dreister. 

Sogar uns, die Septemberfestmacher mischte Eberhard auf. Zum 100jährigen im Hause Scheithauer (ihr wisst schon: der Ein Tune und seine Kein Schuh Frau) gestaltete er die Kathedrale zu einem lichtüberfluteten Hard Rock Cafe um. Vorsichtsmaßnahmen wurden beschlossen und führten zu einer veränderten Lichtgestaltung und zur Wiedereinführung des Sicherheitsdienstes. Da wir auf die bewährten Securitykonzepte von Opa Stegemann nicht mehr zurückgreifen konnten, wurde unter Eberhard´s Regie ein vierköpfiger Sicherheitsstab gebildet. Eberhard war es auch, der anstelle der Bühne den Zuschauerbereich mit dem fantastischen Bühnenlicht ausleuchten ließ. 

Es gab sie an diesem Abend nicht, die dunklen Ecken, die furchterregenden langen, von schwachen Lichtquellen erzeugten Schatten, die diffusen im Nebel versinkenden Gestalten. Na ja, fast nicht. Alles konnte nicht ausgeleuchtet werden, der Bühnenbereich blieb im Halbdunkeln. Für die ansonsten so verstrahlen Musiker mal eine ganz neue Erfahrung, für die Fotografen unter uns aber wohl eher ein Albtraum.